Freitag, 27. April 2012

post ist da - chocolate and salted peanutbutter macarons













Habt Ihr schon mal ein Päckchen bekommen, in dem, nur ganz für Euch alleine, köstliche und wunderschön verpackte Leckereien enthalten waren? Ja, jetzt sagen vielleicht einige: „Ja, ja hab ich. Kenn' da einen ganz tollen Feinkostladen-Onlineshop“. „Tja“, sag' ich dann. „Ich kenn' da noch was viel besseres. Ist kein Onlineshop. Wird garantiert handgemacht. Und ist wunderschön verpackt.“

Vielleicht habt Ihr schon von dem Projekt Post aus meiner Küche gehört oder gelesen. Drei tolle Damen aus dem hohen Norden haben die Aktion ins Leben gerufen: Clara von tastesheriff, Jeanny von ZuckerZimtundLiebe und Rike von lyykelig. Alle zwei Monate wird ein Thema bekannt gegeben, zu dem sich jeder, der Lust und Muse hat, per Email anmelden kann. Dann erhält man kurze Zeit darauf einen Tauschpartner samt Adresse zugeteilt und muß sich nun erst mal mit einer Koch- oder Backidee in die Küche stellen. Denn, bis man so ein Päckchen in den Händen halten darf, muß man selber ran. Tauschen ist das Prinzip. Verbindet Küchen und Menschen in ganz Europa. Eine wundervolle Idee! Ihr drei bekommt sicher den Küchennobelpreis.

Meine Küchenbacktauschfee hat mir von zwei Tagen leckere Karamell, Marshmallow und Schokotröpfchen-Löffel geschickt, die wir uns in heiße Milch oder Kakao stecken können. Lecker!! Und alles ist heil angekommen. Nicht ganz irrelevant. Denn wer will schon Schutt und Asche im Päckchen haben?

Das erste Thema lautet, Ihr habt es vielleicht schon geahnt, Schokoladiges. Da ich mich schon sehr lange an das Experiment Macarons begeben wollte, habe ich es jetzt einfach mal gewagt. Die erste Hürde stellte das feine Mandelmehl da. Ich glaube ich habe 4 Stunden gebraucht um mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Der Weg ist das Ziel, oder?

Mein erster Versuch fertig gemahlenes Mandeln im Mixer fein zu kriegen scheiterte kläglich. Schnell hatte ich so was wie Mandelmus, da ich einfach nicht daran gedacht hatte, dass ja das Öl austritt...Maschine sauber machen. Neuer Versuch.

Ganze Mandeln mit Schale blanchiert und weil zu nass im Ofen etwas getrocknet. In einer Nuss- und Gewürzmühle gemahlen, nochmal getrocknet und dann ganz vorsichtig im Mixer bei kurzen Intervallen gemahlen. Zum Schluß durch ein Haarsieb gesiebt. Ergebnis: wunderbar helles feines Mandelmehl mit leichtem Röstaroma. Ich war begeistert und hundemüde. Es war kurz nach Mitternacht. Bettzeit.

Am nächsten Tag in neuer Frische habe ich die zimmerwarmen Eiweiße geschlagen. Schwups, fertig war die Baisermasse. Jetzt kam der aufregende Teil, bei dem alle amerikanischen Bloggerinnen schon verzweifelte Post geschrieben und noch schlimmere Fotos gepostet haben: die Mandelmehl-Zuckermischung anständig unter die Baisermasse zu bekommen. Schon was tricky. Ich wollte keine zerlaufenen übel aussehenden Teile auf dem Blech haben. Und ich war nervös. Wie vor einem Zahnarztbesuch. Denn ich wollte auf keinen Fall nochmal 4 Stunden Mandeln mahlen und trocknen.

Und ich sag Euch, es klappte auf Anhieb. Ich war stolz wie Oskar! Und ich weiß nicht, ob ich das beim nächsten Mal hinkriege. Auf jeden Fall konnte ich nach gezählten 50 sanften Schlägen mit dem Spachtel die sich perfekte bewegende Masse auf das Blech auftragen. Und selbst der Backvorgang in meinem Gasofen haben sie wohlbehalten überlebt. Sehr gut überlebt. Noch die Füllung rein und fertig war das Kunstwerk. Jetzt kam noch mal eine schwere Prüfung: Mindestens 24 Stunden warten solle man, war der Tipp, dann würden sie noch viel viel besser schmecken. Man möge unsere Ungeduld verzeihen, wir haben uns schon beim Frühstück über sie hergemacht. Kein Pardon!

Obwohl: zwei Verbesserungsanmerkungen hätte ich: die Macarons müssen kleiner sein (im Rezept schon korrigiert angegeben), dafür werden es mehr ;) und auf die noch nicht gebackene Hülle gehackte Erdnüsse - als optisches Highlight. 




Viel Spaß und Geduld beim Nachbacken!

Dienstag, 24. April 2012

die fischsuppe oder kleine kulinarische inspiration zu holland und meer




































Es gibt ja Gerichte, über die man sich selbst irgendwelche Mysterien, Hirngespinste und Fantasien zusammenreimt, und die der Grund dafür sind, dass man sie entweder noch nie gegessen hat oder noch nie selber gekocht hat oder beides.

Eines dieser Sonderbarkeiten war für mich schon immer die Fischsuppe. In meinem Geiste sah ich immer eine klare, manchmal fast wässrige, Suppe, in der aufgeweichte Fischstücke, Gräten und Fischköpfe (man beachte den Plural!)schwammen. Dieses Bild habe ich irgendwie nicht aus dem Kopf bekommen.

Mal wieder neu mit diesem Thema auseinandergesetzt habe ich mich in unserem spontanen Hollandurlaub - Montag gebucht. Mittwoch gefahren. Oh, das liebe ich! Und am Meer isst man ja bekanntlich Fisch. Gegen Fisch hab ich ja nix. Wirklich nicht. Am Tag unserer Ankunft sind wir natürlich gleich zum Meer gefahren. Julius war ganz aufgeregt und wollte dann gar nicht mehr weg, obwohl wir drei schon richtig gefroren haben. Also haben wir uns für das Touristenrestaurant direkt am Strand entschieden. Mein Mann nahm Kibbeling mit Frites. Julius auch und ich habe Rotbarsch mit Kräuterhollandaise und Gemüse bestellt. Es schmeckte uns prächtig und wir saßen da und genossen den Blick aufs Meer, als die Bedienung mit zwei Tellern dampfender Fischsuppe aus der Küche schwebte und sie an einen Tisch mit sechs gesprächigen niederländischen Damen abstellte. Die freuten sich sichtlich über ihr Essen - bei mir sprang gleich der Film an. Ich konnte ja schlecht aufstehen, und mal nachsehen, wie es in der Suppenschüssel wirklich aussah.

Wie auch immer - wir haben noch zwei nette Tage dort am Meer verbracht. Ohne Fischsuppe.

Als wir dann aber zu Hause waren habe ich lange darüber nachgedacht welches Essen denn in meinen Holland-Post passen würde: Frites spezial war mir zu banal, auf Kibbeling hatte ich keine Lust und Fischbrötchen auch nicht. Warum nicht meiner Fischsuppenphobie auf den Grund gehen bzw. diese mittels eines eigenen Rezepts versuchen auszumerzen?

Bei der Zubereitung der Basis habe ich mich an eine provencialischen Fischsuppe gehalten und diese „volle Suppe“ abgewandelt. An Gemüse habe ich Tomaten, Karotten und Lauch verwendet. Die Fischfilets habe ich bei unserem netten niederländischen Fischladen gekauft: Rotbarsch und Seelachs – zwar kein ganz festes Fischfleisch, aber auch nicht zu weich. Soll ja um Gottes Willen nicht zerfallen – siehe Hysterie „zerfallenes Fischfleisch in der Suppe schwimmend“.

Erst wollte ich das gekochte Gemüse einfach nur pürieren, habe mich aber für die feinere Variante entschieden, nämlich durch ein Sieb zu passieren. Viel Arbeit, lohnt sich aber. Die Farbe und die Konsistenz des Gemüsepürees weckte bei mir gute Stimmung. Da ich ja ein bißchen Holland in die Suppe bringen wollte, habe ich Gouda gerieben und ihn auf Baguettescheiben gedrückt. Mit aller Vorsicht und Andacht habe ich die Fischstücke auf das Gemüsepüree gebettet und gehofft, dass sie nicht zerfallen mögen. Ja nicht umrühren. Gut 5 Minuten ziehen lassen. Alles noch heil. Dann ab in die Töpfchen, die Käsebrotscheiben drauf und überbacken.

Also, ich muß sagen, schon die Zubereitung hat wirklich Freude gemacht, wie es beim Kochen ja (fast) immer ist. Die Küche duftet, die Finger sind von den Karotten schön orange und im Ofen blubbert die dicke, sämige und duftende Fischsuppe mit überbackenen Käse.

Dann wurde das Ganze fotografiert. Mit der Nase (und Kamera) über der Suppe fiel es mir schon fast schwer nicht mal zu probieren. Ja, wirklich! Nachdem das letzte Bild gemacht war, gab es keine Verzögerung mehr. Her mit dem Löffel! Mhhhh. Schmatz. Schleck. Ich sag nur: meine Fischsuppenhysterie kann als geheilt angesehen werden. Wässrige Fischsuppen mit darin herum schwimmenden zerfallenen Fischfleisch gehören im meinem Geiste der Vergangenheit an.

Ach, und bevor ich's vergesse: Thea von Sister Mag hat ein paar Fragen samt Fotos von  mir auf dem Sister Mag Blog veröffentlicht. Danke, Thea! Schaut hier!

Eine schöne Woche wünscht Euch
la petite cuisine

Freitag, 20. April 2012

magazin salat shooting für norwegen






Ich liebe Salate. In allen Varianten: pur, mit vielen Zutaten, lauwarm mit Gegrillten oder Gebackenen oder gute (!) Nudelsalate. Das alles natürlich am liebsten im späten Frühjahr und im Sommer. Im Winter bin ich zu verfroren.

Daher kam mir die Anfrage von Astrid Aure von KK, des norwegischen Frauenmagazins, gerade recht, eine Produktion mit einem Salat und dazu passenden 10 Dressings zu kreieren.

Der Salat sollte schön groß, besonders einladend und farbenprächtig aussehen und so habe ich mich für eine Mischung aus verschiedenen Salaten, frischen Spinat, Avocado, rohen Zucchini und grünen Apfel, gebackenen Süßkartoffeln und knackigen Weintrauben entschieden. Darüber ein paar geröstete Brotstücke.

Nach dem Fotografieren waren 2 große Portionen übrig; die haben wir uns einfach mit Essig und guten Olivenöl (also ganz klassisch) gegönnt. Ich liebe die Kombi aus dem Salatigen, etwas Bitteren, Knackigen, Weichen und Süßen.

So, und der Clue der Story war, passend zum Salat zehn verschiedene, aber auch passende Dressings zu finden.

Das sind die 10 Hits:
1. grober Senf-Dressing
2. Italienisches Knoblauchdressing
3. Meerrettichdressing
4. süßes Chili-Dressing
5. Klassisches Dressing
6. Ranch-Dressing
7. Granatapfeldressing
8. Wasabi-Lime-Dressing
9. Asiatisches Ingwer-Dressing
10. Walnussdressing

Ach, und meine Finger haben eine Woche lang nach Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Meerrettich gerochen. Tolle Mischung, oder?!

Und was zaubert Ihr so für köstliche Salate im Frühjahr und Sommer, wenn die Abende länger werden? Und welches ist Euer liebsten Dressing und passt zu vielen Salatvariationen? Bin sehr neugierig auf Eure Antworten!

Ein wunderschönes Wochenende wünscht Euch
La petite cuisine